Mit ordentlich Schuss: Amaretto-Pralinen
Kennt ihr auch die ein oder andere
Dame im Bekanntenkreis, die – wenn auch meist fernab vom Alkoholismus –
ihr Schnäpschen oder Likörchen ganz gerne in Pralinenform zu sich nimmt?
Bei der einem zur Begrüßung manchmal eine dezente Mon Chérie-Fahne
entgegen weht und die bei Marc de Champagne-Trüffeln aus der Konditorei
in freudiger Erwartung richtig Puls bekommt? Mhm, ich habe nichts
anderes erwartet. Nun gibt es ja zum Glück viele Gelegenheiten, bei
denen sich ein kleines Schächtelchen Pralinen ganz wunderbar schenken
lässt. Als Mitbringsel, als kleines Dankeschön, als Nervennahrung und
und und. Aber immer mit der Packung Edle Tropfen anzutanzen ist ja auch
irgendwie doof, oder? Doch freuet euch, denn es naht die Erlösung, die
uns alle vor allzu einseitigem Pralinennachschub mit alkoholischem
Inhalt für die Lieben bewahrt: Selber machen! Das ist nämlich gar nicht
so schwer und man hat mit wenigen Zutaten in kurzer Zeit ein paar kleine
Sünden mit Schuss produziert. Mit dem Amaretto war ich nicht ganz so
sparsam wie im Rezept angegeben, dafür knallen meine Pralinen
geschmacklich auch ordentlich rein – wenn schon, denn schon!
Hier kommt das Rezept für ca. 30 Pralinen:100 ml Sahne125 Vollmilchkuvertüre125 Zartbitterkuvertüre15 ml Amaretto (das ist die Menge aus dem Originalrezept, bei mir gab es etwas mehr Bums!)1 Kastenform (ca. 12×16 cm)100 g Zartbitterkuvertüre zum ÜberziehenSilberperlen zur Dekoration, evtl. PralinenförmchenDie Kastenform mit
Backpapier auslegen. Kuvertüre grob hacken. Die Sahne aufkochen und die
Kuvertüre einrühren, bis sie vollständig geschmolzen ist. Den Amaretto
unterrühren. Die Masse in die Form füllen und im Kühlschrank ca. 2
Stunden erhärten lassen. Dann aus der Form lösen und mit einem Messer in
ca. 2×2 cm breite Stücke schneiden, das klappt am besten, wenn man das
Messer vorher kurz unter heißes Wasser hält (und dann abtrocknet!). Die
übrige Kuvertüre im heißen Wasserbad schmelzen und die Pralinen damit
überziehen. Ich habe sie dafür jeweils auf einen Löffel gelegt, kurz ins
Kuvertürebad eingetaucht und dann auf Backpapier trocknen lassen. Wenn
man die Pralinen auf einem Gitter einfach mit der Kuvertüre übergießt,
klappt es aber auch gut. Jeweils eine Silberperle auf die Pralinen
geben und gut trocknen lassen. Dann in Pralinenförmchen setzen oder
anderweitig hübsch verpacken.

Übrigens, bei älteren Schnapsdrosseln sei noch vor den Silberperlen zur Dekoration gewarnt, die sehen zwar hübsch aus, sind aber steinhart und nicht gerade förderlich für die Dritten! Die Rezeptidee stammt aus der aktuellen Ausgabe von “So isst Italien” 1/11, ich habe wieder ein paar Änderungen vorgenommen und die Vorgehensweise angepasst.