Ein Traum von einem Marmorkuchen
So ein Klassiker fehlt bey mir praktisch nie wenn ich Gäste zum Kaffeetrinken habe und er ist natürlich auch ganz wunderbar zum Mitnehmen geeignet. Ein herrliches Marmorkuchen Rezept, das keine Wünsche übrig lässt und genauso wunderbar schmeckt, wie der originale Name verspricht – Marbré au Chocolat.

Manch einer mag denken: ach ne, das ist ja doch nur ein ganz normaler Marmorkuchen. Aber dem ist nicht so, denn wer diesen Kuchen einmal probiert hat, gerät tatsächlich ins Schwärmen. Diesen Kuchen habe ich jetzt schon zum wiederholten Mal gebacken und das natürlich nicht ohne Grund. 🙂
Durch die raffinierte Art der Zubereitung lässt er sich durchaus auch mit einem Schneebesen herstellen und man kann auf Küchenmaschine oder ein elektrisches Handrührgerät verzichten. Ich habe das einmal probiert. Es klappt wirklich ganz reibungslos. Meiner Faulheit geschuldet, benutze ich in aller Regel jedoch trotzdem meistens das Handrührgerät. Man sollte dann jedoch aufpassen, dass man den Teig nicht überrührt.
Wer sich mit den großen Namen der Backkunst auskennt wird sicherlich aufmerken, denn dieses Rezept stammt von keinem geringeren als der weltberühmten École Lenôtre in Paris. „Das große Buch der Patisserie. Die besten Rezepte vom König der Feinbäcker“ von Gaston Lenôtre ist wahrscheinlich eines der allerersten Koch- bzw. Backbücher gewesen, die ich mir gekauft habe. Damals besaß ich noch gar keinen eigenen Herd und habe im Backofen meiner Mutter erste, eigene Kuchen gebacken. Ich empfinde es auch heute noch als eine kleine Kostbarkeit, in der auch das reine Lesen schon großen Spaß macht.
École Lenôtre gibt den ergänzenden Tipp, dass man den Kuchen über mehrere Stunden in den Kühlschrank stellen kann. Er würde dann noch schöner und regelmässiger im Muster. Auch das habe ich probiert und kann dem zustimmen, wenn man die zarte Marmorierung auf ein Minimum beschränken möchte. Von großem Vorteil empfinde ich das in jedem Fall wenn man z.B. gleichzeitig noch einen anderen Kuchen backen will und diesen in der Zwischenzeit fertig macht. Ich habe das mal bei einem gedeckten Apfelkuchen probiert und hatte dann das Vergnügen zur gleichen Zeit, zwei verschiedene Kuchen komplett fertig gebacken zu haben. 🙂

Marmorkuchen nach Lenôtre – Marbré au Chocolat
Zutaten für eine Kastenform, 20 cm lang:
125 g Butter
1 Päckchen Vanillezucker oder 1 EL selbstgemachter Vanillezucker
220 g Puderzucker
220 g Mehl
½ Päckchen Backpulver
3 ganze Eier
10 g Kakaopulver
30 ml Milch
So wird es gemacht:
Die Butter erwärmen bis sie geschmolzen ist und mit dem Puderzucker und Vanillezucker vermischen.
Das Mehl mit dem Backpulver vermischen und sieben. Ein Drittel des Mehls mit einem Ei in die Schüssel geben und gut vermischen. Dann das zweite Drittel des Mehls mit dem zweiten Ei zugeben und ebenfalls verrühren. Das gleiche wird mit dem Rest Mehl und dem dritten Ei gemacht. Die helle Grundmischung für den Marmorkuchen ist fertig.

Das Kakaopulver und die Milch frei von Klümpchen verrühren. Ein Drittel des hellen Teiges mit der Kakaomilch verrühren.
Die beiden Teige abwechselnd in eine gebutterte und mit Mehl ausgepuderte Kastenform geben.
Backtemperatur: 180° Ober- und Unterhitze oder 160° Umluft
Backdauer: ca. 40 Minuten

Anmerkung: Bei Lenôtre steht nichts davon, dass die Schichten mit einer Gabel vermischt werden, wie das bei uns oft üblich für Marmorkuchen ist. Das geschmackliche Ergebnis basiert hier auf dem unregelmäßigen Aufeinandertreffen der verschiedenen Schichten mit ihren Aromen.
Ich gehe einen Kompromiss ein und gehe nur ein einziges Mal in einer Wellenbewegung mit einer Messerspitze durch den Teig. Beim Anschnitt freue ich mich dann jedes Mal wieder über die Überraschung des entstandenen Musters.